Thea ist da

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In den letzten Wochen vor dem geplanten Geburtstermin stieg die Anspannung. Wir waren aufgeregt und an einem Samstag im November lies mich mein Freundin wissen, dass es wohl bald losgehen würde. Ihre Tante sollte sich um ihren Sohn kümmern und kam mitten in der Nacht mit dem Taxi zu uns.Bevor es richtig losging hatten wir noch eine Stunde Ruhe von den sonst sehr geschäftigen Klinikräumen. Wir bekamen ein Zimmer mit Badewanne, in der meine Freundin an dem Teil arbeitete, bei dem ich nicht helfen konnte. Ich war sehr dankbar für die Liege in dem Raum, auf der ich meine Augen nochmal zumachen konnte. Zur Entspannung lief das Album “Like I used to” von Lucy Rose einmal durch.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Meine Freundin drückte den roten Knopf und sofort war die Hebamme da und nahm sie mit in den Kreissaal. Ich verlor fast den Anschluss, weil ich noch die Sachen zusammenpacken musste und sowieso nicht der Schnellste bin. 45 Minuten später war Thea auf unserer Welt und ich weinte mir die Seele aus dem Leib. Ich konnte mir diesen Moment vorher nicht vorstellen. Wie auch? Es war wunderschön! Sie war wunderschön! Ich bekam es null geregelt diese Millionen Emotionen zu erfassen, zu kontrollieren oder gar einzuordnen. Das war das pure Glück.

Auf Fotos aus dieser Anfangszeit strahlen wir alle was das Zeug hält. Die ersten Tage hatten so einen besonderen Frieden. Auch unsere Wochenbetthebamme kam bei uns an, schnaufte durch und betonte, dass es bei uns alles sehr entspannt sei. Die Geburt, die ersten Tage waren nicht von dieser Welt. Teil dieses Wunders zu sein, macht einen sehr demütig gegenüber allem.

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von tgraubner