Die letzte Untersuchung stand an. Ein FET PET in Jülich. Auf diesen Termin hatte ich einen Monat gewartet. Da alle Zeichen auf einen gutartigen Tumor hindeuteten war kein Zeitdruck vorhanden. Von medizinischer Seite. Für mich war das Warten zermürbend. Aber was sollte ich anderes machen. Der Umgang mit der Ungewissheit würde jetzt wohl meine grösste Herausforderung werden und dies war der erste Schritt.
Eine Freundin konnte mich fahren, unsere Wege trennten sich am Eingang. Hochsicherheitsforschungszentrum. Ohne Abgabe von Personalausweis und Nachweis des Termins gab es keinen Zutritt. Für diese Diagnostik wird einem eine geringfügig radioaktive Substanz gespritzt. Mit dieser Substanz können Stoffwechselprozesse im Gehirn sichtbar gemacht werden. Das ganze wurde hier in Jülich entwickelt. Ein Kernreaktor muss in der Nähe sein, um diese Substanz zu erstellen. Ich fühlte mich wie in einem Science Fiction Film. Zeichen zur Warnung vor Radioaktivität sieht man selten. Es war kein gutes Gefühl hier etwas gespritzt zu bekommen. Dann noch der russische Akzent der Frau die mich behandelte. Hatte etwas Lustiges. Während der Untersuchung konnte ich sogar schlafen. Ein MRT ist laut und viel unangenehmer. Eine Stunde später waren wir schon wieder auf dem Weg nach Hause.
Forschungszentrum Jülich
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