Das Sternhagener Haus

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Ein Bauernhaus mit Stall und Scheune in der Uckermark nicht weit von Berlin. Liebevoll restauriert und unser Zuhause für eine Woche im Sommer. Wir fuhren mit einer Freundin und ihrem Sohn. Leider konnte ich nicht die ganze Zeit dabei sein. Meine Strahlentherapie begann am dritten Urlaubstag. Ich versuchte hin und her zu fahren. Morgens in die Klinik, dann nach Sternhagen. Am nächsten Tag mittags zurück, wieder in die Klinik.
Jeden Werktag 5 Minuten Strahlen, dazu täglich eine relativ geringe Chemo-Dosis. Das war der Plan für die nächsten sechs Wochen. Die erste Woche das Ganze mit Urlaub zu kombinieren machte mir den Einstieg leichter.
Der Geruch von Weizenfeldern im Sommer. Das erinnerte mich an meine Kindheit. Als Berliner muss man im Sommer nicht weit weg, um es sehr schön zu haben. In der Umgebung von Berlin gibt es so viele schön sanierte Häuser zu mieten. Am See konnte man Stunden verbringen und die Kinder hatten es gut. Urlaub sollte genauso sein. Sich im Nichtstun treiben lassen. Lecker essen und die Zeit genießen.

Meine Lockerheit mit der Therapie rächte sich am letzten Wochenende. Ich Idiot hatte meine Anti-Übelkeit-Tabletten vergessen und bezahlte dafür bitter. Unbedarftheit kann man sich nicht kaufen und für mich zählte das Gefühl nicht komplett unter dem Tablettendiktat zu stehen. Aber diesmal bereute ich mein permanentes Suchen nach dem Positiven.

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