Schwertkampf in Münster

S

Die Eltern meiner Gefährtin kennen lernen. Nach dem großen Weihnachtsmenü, welches ich mit meinem Bruder in der Heimat zubereitet hatte, ging es nach Münster. Ein gewisses Maß an Anspannung war auf jeden Fall vorhanden. Ich war mir der Situation bewusst. Ich war der neue Freund, der Kranke. Je nachdem aus welcher Perspektive man die Situation betrachtet, kann man da zu unterschiedlichen Meinungen kommen. Mein Umfeld war überglücklich über unsere Beziehung, aber ich konnte mögliche Bedenken aus ihrem Umfeld verstehen. Sie kannten mich nicht und das mussten wir ändern. Ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen und trotzdem authentisch sein.

Nach einem herzlichen Ankommen und einem gemütlichen ersten Abend passierte dann der Supergau. Sowas kann wirklich nur mir passieren. Im Spiel mit dem Kleinen fuchtelte ich mit einem Holzschwert rum. Blöd, dass ich das mit links machte. Meine linke Körperhälfte habe ich nur noch zu ca 50 % unter Kontrolle. Blöd, dass ich mit dem Schwert durchaus kraftvoll mein linkes Auge erwischte. Auch meine Reflexe mit dem Auge sind stark beeinträchtigt. Ich wusste sofort, dass es was Schlimmeres war. Mit starken Schmerzen saß ich dann beim Augenarzt des Vertrauens meines möglichen Schwiegervaters in spe. Eine starke Hornhautverletzung. Die Tropfen zur Betäubung waren toll und ich genoss die Zeit nach Abklingen der Schmerzen geradezu. Antibiotische Tropfen sollten das Heilen beschleunigen und die Entzündungsgefahr mindern. Zum Glück war ich nach der Nacht reisefähig und wir konnten nach Berlin fahren. Und ich hatte mich bestens als neuer Freund vorgestellt.

Kommentar hinzufügen